Samstag, 20. August 2011

Gesprächskreis -"Von der Bedeutung des Ethischen im Haushalt der Seele"





"Von der Bedeutung des Ethischen im Haushalt der Seele"
Kant - Nietzsche - Sartre - Lévinas


3. Gesprächsrunde: Zu Sartres "Moral ohne Unterdrückung"
Teil A - 3. Juli 2011 von 14 bis 18 Uhr / gelaufen


Teil B - in Planung



Der denkende Mensch zermartert ächzend sein Gehirn, er weiß, dass
seine Erwägungen immer nur Möglichkeiten und keine Gewissheiten
ergeben werden, dass andere Betrachtungen alles wieder in Frage
stellen werden, er weiß nie, wohin er geht, er ist allem "geöffnet", und
die Welt hält ihn für einen Zauderer. Aber manche Menschen werden
von der ewigen Starre der Steine angezogen. Sie wollen wie Felsblöcke
unerschütterlich und undurchdringlich sein und scheuen jeden
Wechsel: denn wohin könnte der Weg sie führen?
Es handelt sich um eine Urangst vor dem Ich, eine Scheu vor der
Wahrheit. Sie fürchten aber nicht so sehr die innere Wahrheit, die sie
nicht einmal ahnen, als die stets fliehende, unerreichbare Gestalt.
Ihre eigene Existenz erscheint ihnen dadurch irgendwie nur bedingt.
Sie aber wollen bedingungslos und im Heute leben. Sie wollen keine
erworbenen Eigenschaften, sie wollen sie fertig in die Wiege gelegt
bekommen.
(Jean-Paul Sartre)